Die Mittelschwäbischen Nachrichten berichten am 04.10.2025 über die Gemeinderatssitzung bzgl. des Umbaumaßnahmen an der Grundschule in Burtenbach.
So könnte die Grundschule bald aussehen
Die Zeit drängt, das Gebäude muss für eine künftige Ganztagsbetreuung umgebaut werden.
Was geplant ist und was der Gemeinderat davon hält.
Von Peter Wieser
Burtenbach
Um dem Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung für Schulkinder gerecht zu werden, gab es bereits in der Vergangenheit in Burtenbach Überlegungen: Was soll mit der 60 Jahre alten Grundschule passieren? Was wäre zu tun, um diese zu ertüchtigen, damit sie für die kommenden 30 bis 40 Jahre zukunftsfähig sein
kann? Auf Grundlage einer Vorstudie und mit Einbeziehen von Fachplanern war entschieden worden, die Schule am jetzigen Standort neu auszurichten: durch eine Sanierung des Bestandsgebäudes mit einem Teilneubau.
Dem Markt Burtenbach drängt die Zeit, um die gesetzlich geltenden Fristen für den Erhalt entsprechend hoher Förderungen einhalten zu können. Anfang August wurde das Architekturbüro Jakob Architekten in Niederraunau mit dem Erstellen einer Entwurfsplanung beauftragt, vor Kurzem hatten Mitglieder des Marktgemeinderats Grundschulen in Buxheim und Senden besichtigt, deren Sanierung das Büro begleitet hatte. In der jüngsten Sitzung des Markgemeinderats,
die außerhalb des Zeitplans der angesetzten Sitzungen stattfand, stellten Jochen und Ulrike Jakob sowie Innenarchitektin Christiane König den innerhalb kurzer Zeit erstellten Planungsentwurf vor.
Das Bestandsgebäude soll generalsaniert werden, westlich angrenzend soll ein zweigeschossiger Neubau in gleicher Optik mit Foyer, Turnhalle, Küche, Speisesaal
und Offener Ganztagesschule (OGTS) entstehen. Im Obergeschoss befindet sich der Verwaltungs- und Lehrerbereich. Auf dem Dach könnte eine Sportfläche integriert werden. Beide Gebäude sind mit einer Holzfassade versehen. Im Altbau werden sich weiterhin die Unterrichtsflächen befinden, an der Raumstruktur soll möglichst wenig verändert werden. Im Erdgeschoss befinden sich die Fachräume, in den beiden Obergeschossen jeweils drei Klassenzimmer und zwei Differenzierungsräume, beispielsweise für Kleingruppen. Im Dachgeschoss befindet sich die Technik.
Wie sieht es mit der Erschließung des Gesamtgebäudes aus? Im unteren Bereich im Süden sieht die Planung einen Buswendeplatz vor. Von dort führt der Weg über eine sich daneben befindliche Treppenanlage zu dem um einen Meter abgesenkten Pausenhof zum Haupteingang und zum Foyer, welches den Neu- und den Altbau verbindet und wo ein rollstuhlgerechter Aufzug vorgesehen ist. Es werde viel Geld kosten, dem stehe jedoch ein enormer Gegenwert und eine bedeutende Förderung gegenüber, betonte Bürgermeister Roland Kempfle. „Wenn wir das so hinbekommen, dann haben wir für die nächsten Jahrzehnte etwas, womit wir in die Zukunft blicken können.“ Man müsse die Planung ernsthaft weiterverfolgen. Die Sportfläche auf dem Dach des Neubaus sei zudem ein „Eyecatcher“, lasse mehr Raum bei den Außenanlagen zu und wäre bei 120 bis 130 Schülerinnen und Schülern „ein Magnet“ nach der Unterrichtszeit.
In dem von Planer Jochen Jakob vorgestellten Kostenrahmen ist die Rede von etwas mehr als elf Millionen Euro inklusive der Planungskosten. Würde der Markt Burtenbach sich bei einer Realisierung des Vorhabens nach KfW 40 Standards entscheiden, würden die Kosten voraussichtlich zwar rund eine halbe Million Euro mehr betragen, dafür aber läge die Förderung bei weitem höher und könnte bis zu zwei Millionen Euro mehr betragen als bei einem Umsetzen nach herkömmlichen Standards. Dem Markt verbliebe damit ein Eigenanteil von knapp vier Millionen Euro.
Einige Mitglieder des Marktgemeinderats, die an den Ausführungen zwar ebenfalls Gefallen fanden, zeigten dennoch Bedenken. In Anbetracht
der Summe von immerhin mehr als elf Millionen Euro, aber auch in Bezug auf die Planung selbst, sei es schwierig, so schnell eine Entscheidung zu treffen. Kempfle entgegnete, dass man sich doch einig gewesen sei, das Thema Schule anzugehen. Es handle sich hier um eine Entwurfsplanung, bei der es noch nicht um die einzelnen Details gehe, sondern darum, ob man auf dieser Grundlage fortfahre. Man könne das Projekt problemlos und ohne Fremdmittel finanzieren. „Man sollte den Mut haben, den nächsten Schritt zu gehen. Entweder wir entscheiden oder wir lassen es sein.“
Zweiter Bürgermeister Hugo Ganser schloss sich an: „Es wäre vermessen, heute zu sagen, man will überlegen und noch abwarten.“ Man müsse das Projekt jetzt und nicht irgendwann auf den Weg bringen. Bürgermeister Kempfle drängte darauf abzustimmen. Wenn auch teilweise zögerlich, erfolgte der Beschluss einstimmig – der Burtenbacher Marktgemeinderat zeigte sich mit der vorgestellten Entwurfsplanung einverstanden und beschloss eine zeitnahe Umsetzung. Bereits in der Sitzung im November soll die Kostenberechnung vorliegen, um im nächsten Schritt die entsprechenden Zuschussanträge stellen zu können.



