Füssen – Die Sanierung der Füssener Grund- und Mittelschule hat schon für einige Schlagzeilen gesorgt: Noch bevor der erste Bagger anrollte, waren es die hohen Kosten von insgesamt rund 60 Millionen Euro, dann verzögerten sich die Abrissarbeiten und schließlich verschwanden unzählige Tonnen an Kies aus dem Lager für die Baustelle. Doch mittlerweile läuft beim Bauabschnitt 1 alles nach Plan.
„Wir haben die Betonarbeiten fertig, jetzt wird abgedampft und dann sollte der Rohbau bis Weihnachten dicht sein“, erklärte unlängst Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU) bei einer Besichtigung der Baustelle in der Bürgermeister-Wallner-Straße. Im Winter soll dann der Innenausbau erfolgen. Das Ziel sei, betonte Eichstetter, dass der Neubau bis zum Beginn des Schuljahres 2024 bezugsfertig ist. Und das ist nach derzeitigem Stand machbar.
Dabei sah es zunächst lange nicht danach aus. Der Beginn der Abrissarbeiten im Herbst des vergangenen Jahres verzögerte sich zunächst um rund 12 Wochen (der Kreisbote berichtete). Um den Zeitplan zumindest noch einigermaßen einhalten zu können, musste auf der Baustelle anschließend umso mehr ran geklotzt werden.
Auf kurzem Wege in Turnhalle und Mensa
So wurden seit Februar rund 3100 Kubikmeter Beton auf knapp 2800 Quadratmetern Bodenfläche verbaut, wie Architekt und Bauleiter Andreas Bartenschlager berichtete. Entstanden ist in dieser Zeit der 46 mal 12 Meter große Querbau hinter der Turnhalle. Hier werden ins Erdgeschoss Mensa und Aula einziehen. Außerdem bildet das Gebäude den Eingangsbereich für beide Schulen. „Von hier aus gelangt man auch auf kurzem Wege in die Turnhalle, sowie Mensa“, erläuterte der Bauleiter. Ferner werden die Küche für die Mittagsbetreuung sowie die Umkleidebereiche für die Turnhalle mit Sanitäranlagen hier untergebracht.
Im ersten Obergeschoss werden nach dem endgültigen Abschluss der Bauarbeiten die Verwaltung der Mittelschule einziehen. Während der weiteren Bauarbeiten – wie viele Bauabschnitte es insgesamt geben wird, muss noch entschieden werden – sollen hier provisorisch vier Klassenzimmer untergebracht werden als Ausweichquartier für die nachfolgende Sanierung. Das zweite Obergeschoss ist ebenfalls für vier Klassenräume vorgesehen. „Unter Anbetracht des demografischen Wandels und sich ändernden pädagogischen Schulkonzepten soll ein ganzheitlich funktionierendes Schulgebäude entstehen, welches langfristig und nachhaltig die Anforderungen an Sicherheit, Umwelt, Barrierefreiheit, geringe Nachfolgekosten, Pädagogik und Wirtschaftlichkeit erfüllt“, erklärte Bartenschlager. Gleichzeitig wird an der neuen Turnhalle gearbeitet, die auf einer Fläche von 46 mal 30 Metern hochgezogen wird.
Kosten: Rund 18 Millionen Euro
Kosten soll der erste Bauabschnitt rund 18 Millionen Euro, Arbeiten in Höhe von zehn Millionen seien bereits vergeben. „Sehr erfreulich“ sei, so Bartenschlager, dass sich die Kostensteigerungen trotz allgemeiner Baukostenexplosionen bislang im Rahmen hielten.
Bürgermeister Eichstetter verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass ohne den Einsatz von Bartenschlager und dessen Truppe der Zeitverlust wohl nicht so weit hätte aufgeholt werden können. „Man muss stolz sein, so einen Bauleiter zu haben, der die Baustelle so im Griff hat“, betonte er.